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1. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 126

1902 - Leipzig : Voigtländer
126 Erste Periode der Neuzeit. den scharfsinnigen Johann Calvin (geb. 1509 zu Noyon in der Pikardie, gest. 1564 zu Genf) weiter ausgebildet und verbreitet Schweiz worden. Auer vielen Teilen der Schweiz, des westlichen Deutsch-Frankreich, ^itds (Kurpfalz, der Heidelberger Katechismus) fand sie namentlich in Frankreich Anhang, ferner in England und Schott-land (John ftnoi) und veranlate in diesen Lndern auch sehr wesent-liche politische Vernderungen. Heinrich Viii. von England (1509 bis 1547) sagte sich vom Papste los, behielt jedoch die katholische Lehre bei; durchgefhrt aber wurde die Reformation unter Eduard Vi. und vor allem durch die Knigin Elisabeth (15581603; Genaueres der die englische Geschichte jener Zeit s. Anh. Ii; die in Frankreich sich entspinnenden religisen Kmpfe sind 56 im Zusammenhang erzhlt). Eine gnzliche Umwlzung aller Verhltnisse aber rief die Einfhrung der neuen Lehre im Verein mit mehreren anderen Ursachen Niederlande in den Niederlanden hervor. 3. Der Abfall der Niederlande von Spanien. Die Nieder-lande, die im ganzen Mittelalter staatsrechtlich zu Deutschland ge-hrten (vgl. Karte Viii, Ix), waren seit Karls V. Abdankung 1556 in den Besitz Philipps Ii. von Spanien bergegangen ( 474). Dieser, ein mitrauischer, grausamer und lndergieriger Despot, ver-anlate durch seine Harte den Abfall der durch Schiffahrt, Handel und Gewerbeflei blhenden Lnder von der spanischen Monarchie. Er verletzte die alten Rechte des Volkes und suchte besonders durch Ver-mehrung der Bistmer und Einfhrung der spanischen Inquisi-tion ( 283) die Reformation zu unterdrcken. Seiner Halbschwester, der Statthalterin Margareta von Parma, setzte er in der Re-gierung den Kardinal Eranvella zur Seite, der sich durch seine Hoffart beim Volke uerst verhat machte. Da entstand unter vielen Edelleuten die Verbindung der bis zum Bettelsack getreuen" Mmm von Geusen, und vor allen verteidigten der Prinz Wilhelm von ramen )ran{en un^ Grafen Egmont und Hoorn, die Hupter des Adels, die Rechte des Landes. Eranvella verlie zwar die Nieder-Alba lande, aber bald darauf (1567) rckte der Herzog Alba als General-kapitn mit einem spanischen Heere ein und bte durch Verhaftungen, Etereinziehungen und Hinrichtungen eine unerhrte Schreckens-Herrschaft aus. Als wegen dieser Maregeln, die auch den Wohl-stand des Landes gnzlich untergruben (Steueredikte), Margareta der Regierung entsagte, ging die Statthalterschaft an Alba der;

2. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 128

1902 - Leipzig : Voigtländer
128 Erste Periode der Neuzeit. brachte und von da weiterfhrte, schuf der Fabrikationsflei ein-trgliche Handelsartikel. Aber auch in allen Zweigen der Landwirt-schaft, namentlich im Gartenbau und in der Viehzucht, leisteten die Hollnder Mustergltiges; in Wissenschaft und Kunst standen sie ebenfalls auf der hchsten Siufe.] 49. Der Dreiigjhrige Krieg 16181648. 1 Die bhmisch-pflzische Periode 16181624. Die Be-Ttea eintrchtigungen der bhmischen Protestanten ( 48 *) bewirkten einen Aufstand in Prag 1618; zwei Mitglieder der kaiserlichen Statthalter-schaft, Martinitz und Slavata, und der Eeheimschreiber Fabricius wurden aus einem Fenster des Schlosses gestrzt, ohne jedoch Schaden zu nehmen. Die Protestanten bemchtigten sich unter der Fhrung des Grafen Matthias von Thurn der Staats-gemalt. Als bald darauf Kaiser Matthias starb, erklrten die Bhmen seinen Nachfolger, den streng katholischen Kaiser Ferdi-8i6i9-i6s7i'ttan^ H> 16191637, als Erbfeind des evangelischen Glaubens und Sklaven der Jesuiten" des bhmischen Thrones fr ver-lustig; sie whlten (1619) den jungen Kurfrsten Friedrich V. Rwi'von der Psalz, das Haupt der Union, zu ihrem Könige. Bhmen Dieser nahm, zum Teil auf Veranlassung seiner stolzen Ee-mahlin Elisabeth, einer Tochter Jakobs I. von England, aus dem Hause Stuart, die Krone an, verstand es aber bei seiner Jugend und Unerfahrenheit nicht, der schwierigen Verhltnisse Herr zu werden. Sein Heer wurde von den Truppen des Herzogs Maiimilian von Bayern und der Liga, die nebst Spanien dem Kaiser beistand, toe|eergeam weien Berge bei Prag 1620 besiegt; der Winterknig" 1620 Friedrich entfloh und wurde in die Acht erklrt (f 1632), Bhmen dem Kaiser unterworfen; der Majesttsbrief ward zerschnitten, die evan-gelische Lehre auf das grausamste unterdrckt und die katholische Kirche wiederhergestellt. Nach Auflsung der Union setzten der khne und kriegserfahrene Eraf Ernst von Mansfeld, Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und der abenteuerliche, verwegene Prinz Christian von Braunschweig, Administrator des Bistums Halberstadt (Gottes Freund, der Pfaffen Feind"), den Krieg fort. Mansfeld Wiesloch plnderte die katholischen Stifter am Rhein und siegte bei Wiesloch der Tilly, den Feldherrn der Liga, den gefrchtetsten Kriegshelden

3. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 161

1902 - Leipzig : Voigtländer
58. Joseph I. Karl Vi. 161 Wahlreich geworden. Nach dem Tode Johann Sobieskis (571) hatte 1697 Kurfürst August der Starke von Sachsen, der 311m its? 5 Katholizismus bertrat, die polnische Knigskrone erlangt (ogl.@Q|5eunb 601). Als er (1733) starb, wurde der Pole Stanislaus Leszinski zum König erwhlt; dieser ward aber mit Einwilligung des Kaisers Karl Vi. von den Russen vertrieben und Augusts des Starken Sohn als August Iii. eingesetzt. Weil nun König Ludwig Xv. Stanislaus' Schwiegersohn war, so hatte Frankreich in Verbindung mit Spanien dem Kaiser den Krieg erklrt und dessen Lnder in Italien besetzt. Im Frieden 5*eeuiu zu Wien 1738 berlie Karl Vi. das alte deutsche Herzogtum Lothringen an Stanislaus, nach dessen Tode (der 1766 eintrat) es^^rmge^ an Frankreich fallen sollte; Neapel und Sizilien trat der Kaiser gegen Parma und Piacenza an einen spanischen Prinzen ab. Der Herzog von Lothringen aber, Franz Stefan, Karls Vi. Schwiegersohn, wurde durch Toskana, wo das Haus der Mediceer erloschen war ( 424), entschdigt; August Iii. ward als König von Polen anerkannt. Fr diese Opfer erhielt Karl Vi., der ohne mnnliche Erben war, die Anerkennung der pragmatischen Sanktion, d. h. des Gesetzes,Pragmatische das seine Tochter Maria Theresia zur alleinigen Erbin aller fter-reichischen Staaten erklrte. 2. Zustnde des Reichs, a. Die Reichsstnde. Unter Karl Vi. sank das Reich immer mehr herab. Schon seit lange waren die Kaiser berhaupt nur darauf bedacht gewesen, ihre Hausmacht zu mehren und die Reichsregierung fr ihre Zwecke zu gebrauchen. Die kaiserliche Wrde war allerdings mehr eine Last, die oberste Der Kaiser Gewalt bei der Selbstndigkeit der Einzelstaaten nur ein Name. Die Reichsfrsten sorgten hinwiederum nur fr sich und vergaen ihre Die Fürsten Pflichten gegen Kaiser und Reich. Die Sprache war an den meisten Hfen die franzsische, in Wien, wo man den Zusammenhang mit Italien betonen wollte, die italienische; hinsichtlich der Umgangs-formen bewahrte die spanische Etikette noch ihre Herrschaft. Un-zhlig waren die Hofbeamten stellen auch bei den kleinsten Fürsten, die auf diese Weise wie auch durch glnzende Hofseste die Staats- Hofstaat einknfte vergeudeten. Jeder Hof hatte seinen Obermarschall, Ober-jgermeister, Oberstallmeister, ferner viele Geheime Hof-, Kammer-, Regierungs- und Legationsrte, zahllose Hof- und Iagdjunker und Grundri der Geschichte, Ii. 11

4. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 298

1902 - Leipzig : Voigtländer
298 V. Nuland und der Orient. sein Sohn Viktor Emanuel Iii. Die kolonialen Bestrebungen Italiens waren nicht glcklich. Zwar erwarb es die Kolonie Erythra am Roten Meer (mit Massaua); allein es erlitt (1896) eine empfindliche Niederlage durch den König Menelik von Abessinien. V. Rußland und der Orient. 1. Begrndung des russischen Reiches. Peter der Groe. Das Rurik russische Reich wurde von den Normannen (Wargern) unter Nun! im 9. Jahrhundert gegrndet. Es ward durch Iwan Iii. (f 1505) zu einer unteilbaren Ee-samtmonarchie vereinigt und durch Iwan Iv. den Schrecklichen, der mit Elisabeth von England in Handelsbeziehungen trat, zuerst den Westeuropern zugnglich ge-macht (um 1580). g?Immorn Unter den Zaren aus dem Hause Romanow (16131762) gewann das 1613^1762 Reich europische Bedeutung. Der Begrnder seiner Gre war Peter I. der Peter roe (16891725). Dieser (geb. 1672) war beim Tode seines Vaters, des " r 6 Zaren Alerei, ein vierjhriges Kind und ward 1682 unter der Vormundschaft seiner Mutter zum Zaren ausgerufen. Infolge eines Aufruhrs der Strelitzen-Leibwache erhielt seine Halbschwester Sophie die Regentschaft. 1689 ward Peter Alleinherrscher. Sein Streben ging dahin, europische Kultur in Rußland einzufhren und dessen Grenzen bis zur Ostsee und zum Schwarzen Meere zu erweitern. Peters Er gestaltete sein Heer auf europische Art um, hob das Seewesen, zog zur Ve-Reformen fgrdenmg der Industrie geschickte Auslnder herbei, fhrte europische Kleidung und Sitte ein, errichtete Schulen und machte sich zum Oberhaupte der russisch-griechi-schen Kirche. Nachdem er von den Trken Asow erobert und den freien Handel auf dem Schwarzen Meere errungen hatte, reiste er (16971698) zu seiner Ausbildung durch Deutschland und Holland, wo er (angeblich zu Zaandam) Schiffe bauen half; dann begab er sich nach England, wo er das Schiffswesen in noch hherer Voll-fommenhett kennen lernte. Ein Aufstand der Streichen, die seine neuen Einrichtungen haten, rief ihn nach Rußland zurck; er unterdrckte die Emprung mit blutiger Strenge und lste das Strelitzenkorps auf; nachdem er ein neues, von auslndischen Offizieren eingebtes Heer gebildet hatte, suchte er die schwedischen Ostseelnder zu erobern, um auch im Baltischen Meere eine Seemacht zu grnden. Nordtscher 2. Der nordische Krieg 170֗1721. Karl Xii. von Schweden. Die 1700-1721 Verbindung Peters des Groen mit den Knigen von Polen und Dnemark Karl xii, gegen den jungen König Karl Xii. (16971718) von Schweden veranlate 1700 den nordischen Krieg. Der Krieg begann damit, da die Dnen Schleswig angriffen, das dem Herzog Siege Karls von Holstein-Gottorp, Karls Xii. Schwager, gehrte, während die Sachsen in der: Livland, die Russen in Esthland einfielen. Karl landete rasch aus Seeland und nem0 zwang Dnemark zum Frieden von Travendal. Dann wandte er sich gegen Rußland die Russen, deren bermacht er mit seinem kleinen Heere in der Schlacht bei (Narwa) Narwa 1700 besiegte. Darauf brachte er durch die Eroberung von Warschau Polen und mehrere Siege Polen in seine Gewalt, lie den König August Ii. ( 58 ^) absehen und an dessen Stelle Stanislaus Leszinsri zum polnischen Könige ^Altranstdt whlen. Durch einen Zug nach Sachsen ntigte er August zum Frieden von Alt-ranstdt (1706), in dem dieser dem polnischen Throne entsagte. Unterdes hatte Peter einen Teil der Ostseelnder in Besitz genommen und dort die Erbauung der neuen Hauptstadt St. Petersburg (1703) begonnen. Mit dem Plane, auch ihn zu entthronen, kehrte sich nun Kar! gegen Rußland und drang durch Einden und Wlder bis der den Dnjepr vor; er lie sich aber durch den

5. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 127

1902 - Leipzig : Voigtländer
48. Die wichtigsten Ereignisse von 1556 an. 127 dieser tiefe (1568) Egmont und Hoorn in Brssel hinrichten und ver-folgte immer grausamer die der spanischen Herrschast abgeneigten Niederlnder. Der vorsichtige Wilhelm von Oranien mar jedoch entflohen, sammelte Streitkrfte in Deutschland und brachte die nrd-lichen Provinzen zum Aufstande gegen, die Spanier; auch zur See kmpften die Niederlnder (die Wassergeusen) fr ihre Freiheit. Damit begann (1572) der Abfall der Niederlande. Alba legte, da er die Emprung nicht mehr zu berwltigen vermochte, die Statthalterschaft nieder und verlie die Niederlande (1573). Unter seinen Nachfolgern dauerte der Krieg mit abwechselndem Glcke fort (Belagerung von Leyden, Einnahme und Plnderung von Ant-werpen durch die Spanier). Dem dritten Statthalter, Alexander Farnese von Parma, dem Sohne Margaretas, gelang es zwar, die sdlichen Niederlande fr Spanien zu behaupten und dort die katholische Religion zu befestigen (sie blieben die spanischen Niederlande" und gingen 1714 in sterreichischen Besitz der); allem die sieben nrdlichen Provinzen: Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Friesland und Oberyssel, in denen die Reformation eingefhrt war, vereinigten sich zur Utrechter Union u^n^5r79 1579 und sagten sich (1581) von der spanischen Regierung los. Jrach der meuchlerischen Ermordung Wilhelms von Oranien zu Delft (1584) trat dessen junger Sohn Moritz an die Spitze der (vereinigten 2ietin General-) Staaten; er wurde von der Knigin Elisabeth von England untersttzt (Vernichtung der spanischen Armada 1588, vgl. Anhang Ii u. Iii) und verteidigte die Unabhngigkeit der Niederlnder so erfolgreich, da Spanien gentigt war, (1609) einen zwlfjhrigen Waffenstillstand einzugehen; 1648 erfolgte im Westflischen Frieden die frmliche Anerkennung der Selbstndigkeit der sieben vereinigten Staaten. [Die Republik der Vereinigten Niederlande (Holland), Republik die von Erbstatthaltern aus dem Hause Oranien regiert wurde, erhob sich rasch zu hoher Blte. Sie eroberte viele spanisch-portu-giesische Besitzungen in Ostindien, grndete (1619) Batavia auf Java, den Mittelpunkt des hollndisch-ostindischen Handels, und errang fr ein Jahrhundert die Herrschaft zur See (Amsterdam Haupt-sitz des Welthandels). Durch hollndische Seefahrer wurde 1606 Neu-^Hund^ Holland (Australien), 1642 Neuseeland entdeckt. Neben dem Kolonialhandel, der die Waren aller Welt auf den hollndischen Markt

6. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 289

1902 - Leipzig : Voigtländer
bersicht der die Geschichte des Auslandes. 289 Ferdinands des Katholischen, zu scheiden, sagte er sich ohne Abnderung der kirchlichen Lehre von Rom los und erklrte sich zum Oberhaupte der eng-lischen Kirche. Die Geistlichen mutzten ihm den Suprematseid leisten, die Klster wurden eingezogen, Widerstrebende Katholiken wie Protestanten hingerichtet. Von seinen sechs Gemahlinnen lie er zwei, unter ihnen Anna Boleyn, enthaupten. Unter seinem Sohne Eduard Vi. (15471553) war der Erzbischof Eduard vi. Cranmer fr die Einfhrung der evangelischen Lehre ttig. Maria die Katholische (15531558), Heinrichs Tochter von seiner ersten Maria die Gemahlin, vermhlt mit Philipp Ii. von Spanien, suchte dagegen die katholische katholische Kirche wieder herzustellen und lie Eranmer und andere Hauptvertreter der Reformation verbrennen Ihr folgte Elisabeth (15581603), Tochter Heinrichs und der Anna Boleyn. Elisabeth Sie fhrte die Reformation durch und beqrndete die anglikanische oder bischfliche (Episkopal-) Kirche. Von dieser trennten sich jedoch die Presby terianer oder Puritaner, welche sich an Calvin anschlssen, die bischfliche Gewalt verwarfen und Vereinfachung des Gottesdienstes forderten. In Schott-land wurde gleichzeitig durch Johann Knor die reformierte Lehre und Kirchen-Verfassung (Presbyterianismus) eingefhrt. Die Knigin Maria Stuart, Maria der katholischen Religion ergeben, zuerst mit Franz Ii. von Frankreich, dann mit rt ihrem Vetter Darnley und endlich mit Vothwell, dem Mrder Darnleys, vermhlt, wurde von ihren Untertanen vertrieben und floh zu ihrer Verwandten, der Knigin Elisabeth. Von dieser wurde sie 18 Jahre lang gefangen gehalten; dann ward sie der Teilnahme an mehreren Verschwrungen gegen Elisabeth beschuldigt und zum Tode verurteilt; 1587 starb sie auf dem Blutgerste. Elisa-beth frderte Englands Wohlstand und Macht: Landbau und Gewerbe blhten auf, besonders aber der Handel und die Schiffahrt. Franz Drake umsegelte (1577franzdrake bis 1580) die Erde und brachte die Kartoffel nach Europa. In Amerika wurde die Kolonie Virginia" gegrndet; die neugeschaffene Ostindische Kompagnie erwarb Besitzungen in Indien, die den Grund zu dem gewaltigen indischen Kolonialreiche legten. Die Vernichtung der Armada Philipps Ii. von Spanien veranlagte die Grndung der englischen Seemacht, die sich dann zu der be-Ehlanderste deutendsten der Welt entwickelte. Auch Kunst und Wissenschaft blhten auf (Shake- @6ema4t lpeare, Baco). Mit der jungfrulichen Knigin" starb das Haus Tudor aus. 4. Tas Haus Stuart. England Republik. Wilhelm Iii. Das Haus Stuart, das nach Elisabeths Tod (1603) den englischen Thron erlangte, regierte unglcklich, da sein Streben nach unumschrnkter Macht und spter seine Hinneigung zur katholischen Kirche es in Widerspruch mit dem englischen Volke brachte. Der erste König dieses Hauses war: ^jakob I. (1603 1625), Sohn der Maria Stuart und Nachkomme einer Jakob i Tochter Heinrichs Vii., bisher als Jakob Vi. König von Schottland, das nun mit England vereinigt wurde. Des Knigs Willkr erzeugte groe Un-Zufriedenheit im Lande (Pulververschwrung 1605). mr* 1649), der Sohn Jakobs, reizte durch Verletzung des Steuer- Karl i. bermlligungsrechts und Gewaltttigkeiten gegen Parlamentsmitglieder das eng-lische Parlament, durch (Einfhrung der bischflichen Kirchenverfassung die presbyterianischen Schotten gegen sich auf. Dadurch kam es zur' Revo- Revolution lutron. Im Kriege gegen das Heer des langen Parlaments von Oliver Cromwell (bei Naseby 1645) besiegt, floh er zu den Schotten, wurde aber von diesen an das Parlament ausgeliefert. Das Rumpfparlament" verurteilte Grundri der Geschichte, il i n

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Jahre 1648 - S. 150

1902 - Leipzig : Voigtländer
Der Neuzeit erste Periode. rung. Darauf bernahm Alba die Statthalterschaft, lie (1568) Hw^chwng Egmont und den Admiral Hoorn in Brffel hinrichten und steigerte die Versolgungen. Auswanderungen begannen. Wilhelm von Oranien, vorsichtig und im hchsten Ma der Selbstbeherrschung shig (daher der Schweiger" genannt), sammelte Streitkrfte in Deutsch-Beginn des land *) und brachte die Provinzen Holland und Seeland zum Niederlande Ausstande; spanische Schiffe wurden von den Wassergeusen geplndert (1572). Damit begann der Abfall der Niederlande. Da Alba der Emprung nicht Herr zu werden vermochte, so beries ihn Philipp ab. Durch Albas rcksichtslose Hrte war aus einer Adels-beweguug ein Volks aufstand von religisem und politisch-natio-nalem Charakter geworden. Mit wechselndem Glcke ward unter Albas Nachsolgern der Krieg M der st and gefhrt. Die Bewohner Lehdens durchstachen die Deiche, behaupteten sich W'dertan und erhielten zur Anerkennung eine protestantische Universitt. Albas zweiter Nachfolger, Don Juan d'anstria, plante Befreiung der Maria Stuart und Vermhlung mit ihr; errichtete, von Philipp nicht gehrig untersttzt, wenig ans. Alexander Farnese von Parma dagegen, Margaretes Sohn, gleich hervor-ragend als Staatsmann wie als Feldherr, eroberte Antwerpen (das seine Bedeutung fr den Welthandel aus lange hinaus verlor), behauptete die sdlichen, mehr industriellen Provinzen fr Spanien und befestigte hier den katholischen Glauben. Die sieben nrdlichen, protestantischen Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Friesland und Oberyssel Utrechter schlssen 1579 die Utrechter Union und sagten sich darauf von unin 1579 pamett los (1581). Nach der Ermordung Wilhelms von Ora-nien (1584) boten die Niederlnder Elisabeth von Englanddie Herrschast an. Sie sandte indes nur den Grasen Leicester; dieser aber erfllte die auf ihn gefetzten Hoffnungen nicht. Nun trat Wil-Moritz von Helms jngerer Sohn Moritz an die Spitze der Niederlande oder Oranien o](lanb man mit Rcksicht aus die bedeutende Stellung ge-rade dieser Laudschast sagte). Von grtem Vorteil war es fr die Hollnder, da Philipp sich in die englischen und franzsischen Hndel mischte, seine Krste zersplitterte und 1588 seine groe Armada" i) Maximilian Ii. legte auf Betreiben der Kurfrsten Verwahrung gegen Philipps Vorgehen ein; doch ward kein Reichsheer aufgeboten.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Jahre 1648 - S. 157

1902 - Leipzig : Voigtländer
52. Philipp Ii. von Spanien und der Kampf gegen d. westeurop. Protestantismus. 157 kopalkirche vllig auszubauen. Alle Lehrstreitigkeiten, die auf dem Festlande so viele Verwicklungen verursachten, blieben England erspart. Die den Suprematseid verweigernden Katholiken wurden zunchst milde behandelt, streng dagegen die Calvinisten. Entschiedene Vorkmpserin des Protestantismus wurde Elisabeth, be-sonders seitdem ihr Thronrecht von den katholischen Stuarts in Schottland angefochten ward. ^ In Schottland verbreitete sich die reformierte Lehre nament-Calvinismus lich durch die feurigen Predigten des strengen John Knox, der in Schottland Genf begeisterter Schler Calvins geworden war. Im Gegensatz zum #n0 katholischen Herrscherhause der Stuarts trat der mchtige und unbot-mige Adel meist zum Calvinismus der. Unter dessen Anhngern, den Puritanern, schieden sich bald zwei Richtungen: die Pres- Pres-byterianer stellten gewhlte Laienlteste den Geistlichen zur Seite Bl)tenaner im Ortskirchenrat wie in den Synoden, die im Gegensatz zur Epis-kopalkirche grtenteils die kirchliche Gewalt besaen; die Jude- Jnde-pendenten dagegen wollten freie, voneinander unabhngige penbenten Gemeinden bilden und das Priestertnm aller Glubigen durchfhren. Nach Auffassung der Katholiken, denen Anna Boleyn als unrechtmige Gattin galt, war die Tochter Jakobs V. von Schottland, Maria Stuart (die Gemahlin Franz' Ii. von Frankreich und Urenkelin Heinrichs Vii. Tudor), fr die ihre Mutter Maria von Gnise die Regentschast fhrte, die rechtmige Knigin auch von England. Sie suchte nun nach ihrer Rckkehr von dem leichtfertigen franzsischen Hose (1561) die monarchische Gewalt und den Katholizismus in Schottland herzustellen und ihre Thronansprche in England mit Hilfe Spaniens und der anderen katholischen Mchte zur Anerkennung zu bringen. Wahrscheinlich^) mit ihrer Zustimmung wurde ihr zweiter Gemahl, Darnleh, ums Leben gebracht; die Volksstimme bezeichnete als den Mrder den gewaltttigen Grafen Bothwell. Als ihm Maria nach scheinbarer Entfhrung die Hand reichte, entstand ein Aufruhr des Adels; sie mute fliehen, und ihr unmndiger Sohn ward als Jakob Vi. zum König erhoben. In England suchte Maria Zuflucht. Nur mit Rcksicht ans die damalige bedrngte Lage der 1) Aus den in einer Kassette aufgefundenen Briefen Marias an Darnleh lt sich die Mitwiffenschaft der Knigin deshalb nicht beweisen, weil sie zum Teil sicher geflscht sind.

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Jahre 1648 - S. 158

1902 - Leipzig : Voigtländer
158 Der Neuzeit erste Periode. Gefangen- Reformierten in den Niederlanden wie in Frankreich nahm Elisabeth nhme ihre Gegnerin auf, lie sie aber bald von Kerker zu Kerker schleppen. Fortan galt Maria als Mrtyrerin ihres Glaubens. Als man mehreren Verschwrungen gegen Elisabeth und einem geheimen Briefwechsel Marias mit ihren Freunden aus die Spur kam, ward ein Rechts-verfahren gegen die Knigin erffnet. Nach 18 jhriger Gefangenschaft Hinrichtung wurde sie hingerichtet (1587). Der Papst hatte Elisabeth schon vorher gebannt und in dem katholischen, von den Englndern geknechteten Irland einen Aufstand erregt. Nun suchte Philipp Ii. von Spanien England sich zu unter-Wersen und sandte 160 Kriegsschiffe aus. Sowohl durch Strme als Untergang auch durch die Angriffe der Englnder fand die schlecht gefhrte der Armada Armada 1588 ihren Untergang. Noch viele Jahre whrte der Krieg 1588 mit wechselndem Erfolge fort; schlielich ward durch ihn der Grund zur spteren Weltmacht Englands gelegt, während Spanien bald seine Gromachtstellung einbte. Aus allen Lebensgebieten begann in ^Englands^ England ein groartiger Aufschwung. Der Versuch Raleighs, materiell Virginien zu besiedeln, milang zwar; doch sicherte die Be-grndung der englisch-ostindischen Kompagnie (1600) den Anteil am indischen Handel. Den Hanseaten wurde der Stahlhof gesperrt; England ward im Seehandel selbstndig und entfaltete in der Tuch industrie regen Unternehmungsgeist; viele um ihres Glaubens willen vertriebene Niederlnder wanderten ein. Der Kanzler geistig Bacon von Vernlambegrndete die Natursorschuug nach empirischer (induktiver) Methode. Shakespeare (1564 1616) brachte das Drama aus volkstmlicher Grundlage zu klassischer Vollendung. -Mit der jungfrulichen Knigin" starb (1603) das Haus Tudor aus. 3. Ergebnisse der Regierung Philipps Ii. Der nieder-Spaniens Jgftfoische Ausstand hatte Sp anien unheilbare Wunden geschlagen. Zwar blieb es scheinbar nach auen mchtig, im Innern aber ge-riet es in zunehmenden Versall. Die Beamten wurden unredlich und habgierig. Jnsolge der vielen Kriege und der Verschwendung am Hose kam es wiederholt zum Staatsbankerott. Da die Spanier gegen gewerbliche Ttigkeit Abneigung hegten und husig im i) Seit der Zeit der Elisabeth (deren Lehrlingsakte bis zum 19. Jahrhundert in Kraft blieb) ward in kleineren Werksttten nicht mehr unmittelbar fr die Kunden, fondern fr kapitalistische Unternehmer gearbeitet.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Jahre 1648 - S. 149

1902 - Leipzig : Voigtländer
52. Philipp Ii. Von Spanien und der Kampf gegen d. westeurop. Protestantismus. 149 besondere Vorrechte, namentlich Bewilligung von Truppen und Steuern. So hatte sich hier eine Art von eingeschrnkter Monarchie herausgebildet: in den wichtigsten Angelegenheiten War der Generalstatthalter, der den König vertrat, an die Zustimmung der Generalstaaten gebunden. Unter Philipp Ii., der die Verfassung beschworen hatte, verbreitete sich der Calvinismus, den Karl V. nicht hatte unterdrcken knnen, immer mehr. Nun ging die Re-gierung mit den hrtesten Maregeln vor. Auch nachdem der von Karl V. begonnene Krieg gegen Frankreich *) beendet war, blieben den verbrieften Vorrechten zum Trotz Truppen im Lande, und Philipp beschlo Vermehrung der Bistmer, Verkndigung der Tridentiner Beschlsse und Einfhrung der Inquisition. ^ Generalstatthalterin war seine Schwester Margarete von Parma; ^n^arma die Regierungsgeschfte fhrte der Kardinal Granvella, der sich Granvea durch seine Hoffart sehr verhat machte. Unter dem hohen Adel ragten besonders hervor die Grafen Wilhelm von Nasfau-Oranieu,^n Oralen Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht, und Egmont, Statt- Egmont Halter von Flandern und Artois; beide waren auch Mitglieder des Staatsrates. Wegen der allgemeinen Erbitterung Berief Philipp Granvella ab (1564), hielt im brigen aber an seiner Politik sest. Da schlo der niedere Adel, der sich (wie die deutschen Reichsritter) in ungnstiger wirtschaftlicher Lage besaud, den Kompromi" von Breda (1566) zum Schutz der religisen und politischen Freiheit und berreichte der Statthalterin eine Bittschrift; eine bei dieser Gelegenheit gefallene spttische uerung gab Anla zu dem Parteinamen Geusen" (dem Könige getreu bis zum Bettelsack"). Geuse Die Bewegung ergriff jetzt die Volksmassen; Prdikanten" ver-breiteten den Calvinismus; Bildersturm begann. Doch ward mit Hilfe des hohen Adels die Ruhe ziemlich wiederhergestellt da erschien (1567) Herzog Alba mit spanischen Truppen, setzte den Rat Schreckens-der Unruhen ein (vom Volke Blutrat" genannt) und bte durch Herrschaft Einfhrung hoher indirekter Steuern, Verbot des Handels mit Eng-land, Verhaftungen, Gtereinziehungen und Hinrichtungen eine uner-hrte Schreckensherrschaft aus. Nun hnb der offene Kampf fr religise und politische Freiheit au. Margarete entsagte der Regie- *) Unter Egmonts Fhrung siegten die Spanier bei St. Ouentin (1557) und bei Gravelingen (1558).
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